André Bettencourt

französischer Politiker, Zeitungsherausgeber und Industrieller; ab 1950 Vorstandmitglied des französischen Kosmetikkonzerns L'Oréal nach Heirat der Tochter des Gründers des Konzerns L’Oréal, Eugène Schueller; u. a. Leiter des Blattes "Courier cauchois"; div. Ministerämter zwischen 1968 und 1973; Mitglied der Nationalversammlung 1951-1977; Mitglied des Senats 1977-1995

* 21. April 1919 Saint-Maurice-d'Etelan

† 19. November 2007 Neuilly-sur-Seine

Herkunft

André Marie Joseph Bettencourt , kath., wuchs in Saint-Maurice-d'Etelan (Normandie) auf. Der Vater war Anwalt am Pariser Appellationsgericht und wirkte im Rat des heimatlichen Departements Seine-Maritime (bis 1955 Seine-Inférieure).

Ausbildung

B. besuchte das Institut Saint-Joseph in Le Havre und studierte zeitweise Jura.

Wirken

Als Student begann B. eine journalistische Laufbahn, der er sich schließlich ganz verschieb. Während der polarisierenden 30er Jahre schloss er sich mit seinem Freund François Mitterrand der Organisation "La Cagoule" an, die ins rechtsextreme Lager abdriftete und auch vor Terror nicht zurückschreckte. B. lernte dort 1938 Eugène Schueller kennen, der die Kosmetikfirma L'Oréal gegründet hatte und B. förderte. Nach der Eroberung durch die Deutschen leitete B. ab 1940 im Vasallenstaat des Vichy-Regimes die vom Propagandaministerium in Berlin unterstützte Wochenzeitschrift "La Terre Française", in der B. auch (wenngleich eher religiös als rassistisch begründete) antisemitische Artikel veröffentlichte. B.s Rolle als Kollaborateur ...